Das Land, wo die Neurosen blühn

Gespräch und gemeinsame Diskussion mit der Publizistin Claudia Wirz

Grundlage ist ein in NZZ vom 24. August 2016 erschienener Artikel mit dem gleichnamigen Titel „Das Land, wo die Neurosen blühn“.

Wir freuen uns ausserordentlich darüber, dass sich Claudia Wirz für unseren traditionellen Juli-Anlass auf dem Lindenhof zur Verfügung stellt. Susan Gmür und Sabin Biland-Weckherlin werden sich in ungezwungener Form mit unserem Gast unterhalten und wir alle sind eingeladen, uns aktiv in die Diskussion einzubringen.
Claudia Wirz ist in Zürich Schwamendingen aufgewachsen. Schon in der Kindheit war sie fasziniert von der chinesischen Kultur, und deshalb war es nur logisch, dass sie nach der Matura an der Universität Zürich bei Professor Gassmann Sinologie studierte. Drei Jahre verbrachte sie als Austauschstudentin in der Volksrepublik China. Nach dem Studienabschluss trat sie 1994 in die Redaktion der NZZ ein, wo sie bis zum Sommer 2016 tätig war. Hier befasste sie sich aus dezidiert liberaler Warte mit Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. Seit August 2016 ist sie freischaffende Publizistin, Ghostwriterin, Moderatorin und Schreibtrainerin. Die alte Liebe zu China ist natürlich geblieben. Wann immer möglich reist sie nach Hongkong, um an diesem wunderbaren Ort ihre Wanderferien zu verbringen.

Unsere Referentin beobachtet den öffentlichen Diskurs schon seit vielen Jahren und stellt einen markanten Stimmungswechsel fest. Leitmotiv im gesellschaftspolitischen Diskurs ist heute nicht mehr der Weltfrieden wie zurzeit des Kalten Krieges, sondern das persönliche Bedürfnis. Der Staat wird zunehmend als Kundendienstzentrale begriffen und das eigene Bedürfnis zum Mass aller Dinge erhoben. Man kämpft nicht mehr gegen den Krieg oder für die Solidarität mit der Dritten Welt, sondern für mehr Krippenplätze, für den Vaterschaftsurlaub, für das Adoptionsrecht für alle, für den Veggie-Day, für geschlechterlose Toiletten und vegane Militäruniformen oder gegen den angeblichen Bildungsabbau. Jede Neurose wird vergesellschaftet und zahlen sollen gefälligst die anderen. Wer das kritisiert, gilt als intolerant, Ewiggestriger, vielleicht sogar als Rechtspopulist. Die Generation Selfie ist trotz aller vordergründigen Hypermoral und Toleranz-Rhetorik auf bestem Wege in eine zutiefst unsolidarische Zukunft.

Wann: Donnerstag, 6. Juli 2017, 18.30 Uhr: Apéro, 19.00 Uhr: Input von Claudia Wirz und Gespräch mit Susan und Sabin mit gemeinsamer Diskussion, 20.15 Uhr: Nachtessen

Wo: Treffpunkt beim Sandkasten auf dem Zürcher Lindenhof. Nachtessen im Restaurant Mère Catherine, Nägelihof 3, Zürich

Bei schönem Wetter essen wird draussen im Hof, bei schlechter Witterung findet der gesamte Anlass im kleinen Saal im ersten Stock statt.
Im Mère Catherine stehen drei verschiedene 3-Gang-Diner zur Auswahl: Vegi zu Fr. 38.- sowie je nach Wahl Fleisch oder Fisch zu Fr. 45.-. Die Getränke werden individuell verrechnet.
Falls das Wetter nicht mitspielt, erhält Ihr kurzfristig ein entsprechendes Mail. Zeiten und Programm-Ablauf sind dieselben.

Bitte meldet Euch bis spätestens 24. Juni 2017 inkl. Menuwunsch an.