Politisieren Frauen anders….?

Gespräch mit Esther Hildebrand, langjährige Zürcher Politikerin der Grünen Partei in der Gemeinde Illnau-Effretikon und als Kantonsrätin

….da gehen die Meinungen auseinander und auch die Forscherinnen sind sich nicht einig. Meist spielen indessen Parteiunterschiede eine grössere Rolle als Geschlechterunterschiede. Was es zu bedenken gibt: Frauen werden nach wie vor anders sozialisiert als Männer und nehmen andere gesellschaftliche Rollen ein. Frauen haben andere Perspektiven, gehen anders mit Konflikten um und bringen unterschiedliche Lösungsansätze als ihre männlichen Kollegen ein. Dies wirkt sich auch auf die Art und Weise des Politisierens aus.

Esther Hildebrand, geboren 1958 und Mutter dreier erwachsener Kinder, stützt diese Beobachtungen auf ihre insgesamt 24jährige Parlamentsarbeit (13 Jahre Gemeinderätin, 11 Jahre Kantonsrätin). Frau Hildebrand hat sich freundlicherweise dazu bereit erklärt, uns über ihre individuellen Erfahrungen aus einem Politikerinnen-Alltag zu berichten. Was für Fragen treiben/trieben sie an? Weshalb fasziniert sie diese doch sehr eigenartige „Branche“ mit ganz speziellen Regeln und teils sehr eigenartigen Kulturen? Woran ist sie gewachsen? Das weiterhin ungelöste Problem ist die Tatsache, dass sich viele Frauen gegen eine aktive Mitarbeit in der Politik entscheiden. Dies war bei ihr anders: Esther Hildebrand strebte von Beginn weg ein Behördenamt an – im Wissen, dass alles, was sie bewegt und ihr wichtig ist, auf einer gesetzlichen und politischen Grundlage basiert.

1994 nahm Esther Hildebrand Einsitz für die Grüne Partei im Parlament von Illnau-Effretikon und wurde 2005 gegen die geschlossenen Stimmen der SVP als Gemeinderatspräsidentin gewählt. Ab 2000 war sie Partei- und Fraktionssekretärin Grüne Kanton Zürich, bis ihr 2003 die Wahl ins Zürcher Kantonsparlament gelang, das sie 2009/2010 präsidierte. 2013 entschloss sich unser Gast zum Rücktritt aus der aktiven Politik und führte ihre Tätigkeit beim Schweizerischen Roten Kreuz Kanton Zürich weiter – als Abteilungsleiterin Integration. Ihr Credo: Glück ist, wenn Gelegenheit auf Bereitschaft trifft.

Buchempfehlung zu diesem Thema: „Frauen powern anders“. Lösungsorientierte Politik, Zytglogge-Verlag, Oberhofen, 2013. Fr. 32.-

Wann: Donnerstag, 1. September 2016, 18.30 Uhr Apéro, 19.00 Uhr Inputreferat und gemeinsame Diskussion, 20.00 Uhr: Nachtessen

Wo: Restaurant Heugümper

Diesmal gibt es keine vorgängige Menuauswahl. Stattdessen werden wir testhalber vor dem Vortrag aus der kleinen Speisekarte unsere individuelle Auswahl treffen, wodurch sich der Heugümper ein vereinfachtes Bestellprozedere erhofft. Wir auch! Bitte kommt darum einige Minuten vor 19 Uhr, wenn Ihr nicht am Apéro dabei seid.

Bitte meldet Euch bis spätestens 25. August an.
Auch Interessentinnen und Gäste sind wie immer herzlich willkommen.