Wie sollen wir wohnen?

Diskussionsveranstaltung moderiert von Marietta Tschander

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben… Für einmal haben wir unsere traditionelle, sommerliche Lindenhof-Diskussion aus Termingründen auf die kühlere Jahreshälfte verschoben und wollen somit Eure (und unsere!) sportliche Seite unter Beweis erproben!

Seit der Annahme der Revision des Raumplanungsgesetzes am 3. März 13 ist zur Verpflichtung geworden, was unter Experten schon lange diskutiert wird. Das Gesetz gibt als Ziel vor, „die Siedlungsentwicklung nach innen zu lenken“ und erteilt den Kantonen den Auftrag, ihre Richtpläne entsprechend zu überarbeiten. Innenentwicklung heisst nicht nur Verdichtung, sondern auch das Erarbeiten von differenzierten Leitbildern und die Suche nach einer situationsgerechten Raumintensität. Fragen der Nutzung, des sozialen Ausgleichs und der Kooperation sind grundlegend für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung.

Im beiliegenden Artikel Tec 21 „Vierfach verdichten“ wird aufgezeigt, dass Verdichten sehr wohl zu einer höheren Lebensqualität führen kann. In Zürich gibt es hierzu seit kurzem ein gebautes Beispiel: Die genossenschaftliche Wohn- und Gewerbeüberbauung Kalkbreite (dazu Artikel aus Tec21 Kalkbreite).

Die Notwendigkeit zur Verdichtung (Landschaft schonen, Energie sparen, Mobilität begrenzen) geht einher mit dem Wunsch vieler Leute nach neuen Wohnformen. So gibt es das Bedürfnis nach mehr Gemeinschaft und dem Mitgestalten eines neuen Stadtteils und trotzdem Wohnen mit den Qualitäten eines Einfamilienhauses (Bsp. Wohnüberbauung Hamburg), die Kombination von Wohnen und Arbeiten mitten in der Stadt mit privaten und halbprivaten Räumen (Bsp. Wohnüberbauung Berlin) oder verschiedenste Wohngemeinschaftsformen. Ein frühes Beispiel hierfür ist die Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk 1 in Zürich (Hardturmstrasse). Mittlerweile gibt es bereits ein zweites realisiertes Projekt (Heizenholz in Höngg) u.A. mit Clusterwohnungen, altersgerechten Wohnungen und einer alle Geschosse verbindenden Terrasse. Ein drittes Projekt (Zwicky Süd) ist im Bau. Weitere spezielle Wohnformen wie „Wohnen für Mithilfe“, Studenten im Seniorenheim, autofreies Wohnen, Beginenhöfe oder die Senioren-WG seien auch noch erwähnt.

Die Schweizer Städte sind vor allem für junge, gut ausgebildete und wohlhabende Erwachsene aus dem In- und Ausland attraktiv geworden. Für schwächere Einkommensschichten werden sie zunehmend unerschwinglich. Diese werden in Agglomerationen abgedrängt und tragen zu deren Ausdehnung bei. Deshalb braucht es zum Verdichten flankierende Massnahmen im Bereich der Förderung und der Erhaltung von günstigem Wohnraum. Sollen die soziale Struktur und das öffentliche Leben eines Quartiers gestärkt werden, braucht es erschwingliche Familienwohnungen. Denn es sind in erster Linie Eltern, die sich für öffentliche Angelegenheiten im Quartier engagieren.

Um die Zersiedelung aufzuhalten reicht es aber nicht aus, die Innenstädte aufzuwerten. Auch die Agglomerationen müssen dichter und attraktiver werden. Die Region „Ouest Lausannois“ zeigt auf, wie dies geschehen könnte. Hier planen neun Gemeinden zusammen Mischzonen aus Industrie, Gewerbe und Wohnen. Aus der Agglomeration wird eine Stadt.

Die eingangs gestellte Frage hängt mit so vielen Faktoren zusammen, dass hier nicht alle erwähnt werden können. Die beiliegenden Artikel, v.a. „Vierfach verdichten“, sollen Grundlage sein für eine angeregte gemeinsame Diskussion, auf die ich mich freue. Herzlich

Marietta

Wann: Donnerstag 6. November 2014
Wo: Apéro und Diskussion im Pavillon im Platzspitzpark im Freien, Essen im Restaurant DOMM, Stampfenbachstrasse 40, Zürich (5 Minuten zu Fuss)

Bitte rüstet Euch entsprechend warm und wetterfest aus, (bestenfalls sogar mit einer Decke) so dass Ihr die 1½ Stunden bis zum Nachtessen unbeschadet übersteht! Für Sitzgelegenheiten und warme Getränke ist gesorgt.

Apéro: 18.30 – 18.45 Uhr
Gemeinsame Diskussion: 18.45 – ca. 19.45 Uhr
Essen: ca. 20.00 Uhr im Restaurant DOMM

Folgende Menus stehen zur Auswahl

  • Bresaola mit Rucola und Parmesan à Fr. 25.-
  • Kürbis-Risotto à Fr. 23.-
  • Scampi-Risotto à Fr. 31.-
  • Bergteller: Polenta mit Pilzen, Asiago-Käse à Fr. 21.-
  • Kalbshaxe Mailander Art à Fr. 42.-
  • Wolfsbarsch in Kartoffelkruste à Fr. 42.-

Bitte Danke dafür, dass Ihr Euch Eure Menuauswahl merkt!

Auch Interessentinnen und Gäste sind herzlich willkommen.